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Zusammenwachsen: Integration angehender ausländischer Fachkräfte

„Deutschland. Das nächste Kapitel“ ist das Leitmotiv der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Jahre 2018 bis 2020. Passend dazu haben die Berliner Hochschulgruppen 1 und 7 eine Veranstaltung unter dem Titel „Zusammenwachsen: Integration angehender ausländischer Fachkräfte“ am Dienstag, dem 13. November 2018, um 19.30 Uhr in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin durchgeführt.



Trotz Regenwetters ist die Veranstaltung auf große Resonanz gestoßen: Mehr als 40 Berliner und Potsdamer Stipendiaten aus mehreren Hochschulgruppen haben teilgenommen. Veronika (Promotionsförderung, Herkunft: Russland), Elizabeth (Ausländerförderung, Herkunft: Kanada) und Houriya (Ausländerförderung, Herkunft: Tunesien) - alle drei aus der Berliner Hochschulgruppe 7 - hatten sich bereiterklärt ihre Konstipendiaten an ihren Erfahrungen mit der deutschen Ausländerpolitik teilhaben zu lassen, deren Stärken und Schwächen zu identifizieren sowie Potenziale für das nächste Kapitel in der deutschen Ausländerpolitik zu diskutieren.

Die Stipendiatinnen mit ausländischem Hintergrund haben dabei sowohl von ihrem Weg nach Deutschland als auch von ihren gesellschaftlichen Alltagserfahrungen berichtet.

 Einig waren sich die drei in vielen positiven Erfahrungen, die sie bisher in Deutschland gemacht haben; kritisch sehen sie aber die starke Überlastung der Berliner Ausländerbehörde. Aus den Erzählungen ging ferner ein deutliches Signal für die Stärkung der internationalen Kompetenz der Mitarbeiter in den deutschen Ausländerbehörden aus. Außerdem wurde mehrfach der Wunsch nach mehr Transparenz und Klarheit sowohl über die Prozesse, als auch bezüglich der Anforderungen für unterschiedliche Unterlagen und der Rechte und Pflichten der Ausländer in Deutschland insgesamt geäußert. Gefolgt wurden die drei Praxisberichte von einer guten Diskussion, an der sich viele der Anwesenden beteiligten. Besonders intensiv wurde dabei der Einfluss einer Leitkultur auf die Integration untersucht. In diesem Zusammenhang wurde ebenfalls diskutiert, inwiefern die Umrisse einer Leitkultur bereits in unserem Grundgesetz angelegt sind.


Auch von den Stipendiaten der Studienförderung, die der Veranstaltungseinladung zahlreich gefolgt sind, wurden die zahlreichen spannenden Einblicke als sehr bereichernd empfunden. Dies zeigten nicht zuletzt die intensiv geführten Diskussionen schon während und auch nach der Veranstaltung. Für die deutsche Ausländerpolitik besteht dringend noch Handlungsbedarf, um die an sie gestellten steigenden Herausforderungen dauerhaft zu lösen. Dann hat sie allerdings das Potenzial, insbesondere zur Bewältigung des Fachkräftemangels beizutragen. Die Stipendiatinnen waren sich einig, dass sie sich für das nächste Kapitel in der deutschen Ausländerpolitik auch wünschen würden, dass das Verständnis dafür zunimmt, dass Probleme auch anders als in hergebrachter Weise gelöst werden können.


 


Autoren: Kinan Al-Salti (HSG Berlin 7)
 und Anna-Lena Kringel (HSG Berlin 7).

Fotos: KAS-Stipendiaten