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Die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Donnerstagnachmittag, 17 Uhr. Wir befinden uns im Großen Sitzungssaal des Bayerischen Rundfunks – mitten in München. Hier versammeln sich gerade sowohl Stipendiatinnen und Stipendiaten als auch Altstipendiatinnen und Altstipendiaten, um gemeinsam mit Herrn Ulrich Wilhelm über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu diskutieren.

 

Tiefere Einblicke in ein Unternehmen, das jeder Person von klein auf ein Begriff ist – das erhoffen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer heute. Denn: egal ob Tatort, BR-Abendschau oder Lindenstraße – der öffentlich-rechtliche Rundfunk begleitet die meisten von uns durch den Alltag. Doch Digitalisierung, kostenlose Medienangebote und das veränderte Mediennutzungsverhalten der Rezipienten macht es dem ÖR schwer dem Interesse und Geschmack des breiten Publikums gerecht zu werden. Wie soll es also weitergehen mit internen Strukturen, externen Programmen und den berühmt-berüchtigten Gebühren?

 

Themen, die am heutigen 9. Mai 2019 diskutiert werden sollen. Pünktlich betritt der Intendant des Bayerischen Rundfunks und Vorsitzende der ARD den Raum – bereit, sich dem Fragen-Feuer zu stellen. Die 90 Minuten Veranstaltungszeit sind zu wenig, gemessen an der Vielzahl an Armen, die gleich nach der kurzen Einführung von Herrn Wilhelm in die Höhe schnellen.

 

Was nun folgt sind Fragen zu den unterschiedlichsten Themengebieten, die ausführlich beantwortet werden. Die Bemessung des Rundfunkbeitrages, der Schwund der finanziellen Mittel und das Erreichen verschiedener Audienzen bilden mitunter Schwerpunkte der Diskussion. Herr Wilhelm legt die Schwierigkeit dar, die sich angesichts des schwindenden Etats bei gleichzeitiger Digitalisierung und Anpassung des Programms an die veränderten Bedürfnisse des Publikums ergibt. Vor allem das junge Publikum zeigt sich dem jetzigen Programm gegenüber kritisch, aber auch begeistert über neue Angebote und Programme um ebenjene Zielgruppe zu erreichen.

 

Emotional wird die Debatte bei den Themen der Bezahlung von Mitarbeitern oder aber den Einsatz der finanziellen Mittel, die viele falsch angelegt sehen. Doch wie wir feststellen können, sind Geschmäcker und Nutzungsverhalten auch in unserer Gruppe von 30 Leuten verschieden und somit auch die Prioritätensetzung in der Budgetierung einzelner Formate. Fazit: es wird sich bemüht die aktuellen Tendenzen des Publikums innerlich wie äußerlich in die Weiterentwicklung des ÖR einzubauen und den Rundfunk so zu modernisieren. Was bleibt, ist die Herausforderung, mit dem rasanten Tempo der medialen Entwicklung Schritt zu halten.

 

Nach dem offiziellen Schlusswort wird die Diskussion bei einem kühlen Getränk in informeller Runde weitergeführt. Uns bleibt ein großes Dankeschön an den Intendanten auszusprechen, der sich ausführlich um die Beantwortung all unserer Fragen kümmerte. Hoffentlich können wir dieses spannende Thema bald in einer Fortsetzung weiter diskutieren und noch einmal in die Zukunft des ÖR blicken.

 


Autorin: Luisa Muth

 

Bild: Bayrischer Rundfunk